Kleingärtner Schorsch, der König der Garten-Scholle, erzählt
Preiswerter Strombezug
Tachgesacht, letzten Samstach war mal wieder wat inne Anlage los. Pflicht-(Gemeinschafts)arbeit stand auffen Plan, so mit Büsche beschneiden und sonstige Verschönerungen. Nach getaner Maloche, keiner hatte richtich Schweiß auffe Stirn, standen wir bei ein lecker Pils vorn Gerätehaus und, wat eigentlich unausweichlich war, et wurde lebhaft diskutiert. Diesmal waren die gestiegenen Preise dran. Kumpel Hebbert meinte, dat er sich nach ein neuen Grill umsehn müsse, da dat Gas für sei getzigen Monstergrill zu teuer sei.
„Hebbert, kauf dir doch ein elektrischen Grill, damit geht dat ruckzuck und gut is“, warf Ulli ein, krichte aber sofort ein mit. „Strom, Strom, wer kann sich denn den heute noch leisten“, wurde innen Ring geworfen. „Strom, Gas, igitt, mein Stäk wird mit richtiget Feuer aus Holz untern Hintern lecker gegrillt, so isset, wie Früher. Oder wie ham die alten Germanen ihr Wildschwein auffen Teller gebracht“, sachte Hans.
Funkstille, bis plötzlich Tommi, ein von die Neuen, sich zu Wort meldete. „Wieso beschwert ihr euch über die Stromkosten in Garten, die sind doch in Beitrach enthalten“. Alle kuckten den entgeistert an. „Wat sachse da, Strom is in Beitrach mit drin“, den Berni schwoll der Hals, „ich glaub, ich bin inne falsche Veranstaltung. Dafür muss jeder selbst sorgen“. Dat wiederum war für den Tommi wohl neu, wat er auch sofort zum Besten gab.
„Also, Leute, dat is bei uns so gewesen. Als wir vor 1 ½ Jahre den Garten übernommen ham, so mit allen Pipapo, ham wir dat nich mitgekricht oder et wurde uns nich richtich gesacht. Wir wussten zwar, dat da Strom inne Laube war, aber nich, wat da zu veranlassen war. Jenfalls ham wir immer ordnungsgemäß die Zählerstände mit ein Bild zu die Ablesefirma geschickt, wenn dat in Aushang zu lesen war, damit waret aber auch gut. Wir ham nie ne Rechnung gekricht. Also ham wir angenommen, dat dat mit den Beitrach erledicht sei“, so seine Erklärung.
Dat letzte hatte der Vorsitzende mitgekricht, der sich zwischenzeitlich dazugesellt hatte. „Tommi, darüber müssen wir noch mal reden, mir schwant da wat ungeheuerlichet“, sachte er, „kommse morgen zur Vorstandssprechstunde in Vereinsheim“.
Tommi kam mit seine Janne tatsächlich an Sonntachmorgen in Vereinsheim und ham mit zwei von Vorstand gequasselt. Und an Montach sah ich den Vorsitzenden mit den Kassierer zusammen an diskutiern. Und da ich ja gut mit die beiden kann habbich die angehaun, wie dat denn zukünftich so abläuft, mit den Strom in Beitrach. „Hömma, Schorsch, willze uns verarschen, dat wird et in 100 Jahre nich geben. Mindestens solange ich Kassierer in den Verein bin“, sacht der und unsern Vorsitzenden klärte mich dann auf, noch bevor ich mit weitere Fragen wegen den Tommi sein Strom umme Ecke kam.
„Also, bei die Gartenübergabe von den alten Pächter auf Tommi und Janne is wohl wat falsch gelaufen. Vielleicht ham die Beiden in Überschwang von den Erwerb von den Garten nich richtich zugehört, jenfalls als dat Thema Strom auffe Agenda stand. Die ham sich tatsächlich noch nich angemeldet. Und wat noch schlimmer is, der alte Pächter hat sich offensichtlich nicht abgemeldet. Tommi wird also nach der ihrn Urlaub bei die ELE vorstellich werden und die Anmeldung machen. Die ham nämlich geglaubt, dat dat der Verein für die macht. Und dann wird er, wat auch wichtich is, den alten Pächter befragen, warum der offensichtlich den Strombezuch inne Laube nich korrekt abgemeldet hat. Und, wat noch schlimmer is, wohl auch immer noch bezahlt. Denn der Strombezuch is natürlich nich kostenlos und muss von jeden Pächter eigenständich geregelt werden“, so die heiligen Worte von Vorsitzenden.
Na ja, kling einleuchtend, war jenfalls ein Versuch wert, um bisken wat Knete zu sparen.
So sind wir Kleingärtner, ham manchmal ein Igel inne Tasche stehen aber ansonsten mit beiden Beinen auffen Boden.
© by F.W. 01/2023
Hinweis: Jede Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist rein zufällig und nicht beabsichtigt.
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